Hanna Erharter: „Die Festspiele? Es wird passieren!"

Das heutige Treffen ist mit Hanna Erharter, die neben ihrer fast zwanzigjährigen Tätigkeit als Direktorin des Tourismusverbandes Innichen eine der tragenden Säulen in der Organisation des Hochpustertalfestes ist, an dem sie seit der ersten Ausgabe 1998 mitgewirkt hat .
GUTEN MORGEN HANNA, SPRECHEN WIR ÜBER TOURISMUS. WIE HAT SICH DER BERGTOURISMUS IN IHRER ÜBEREINSTIMMUNG IN DEN LETZTEN ZWANZIG JAHREN VERÄNDERT?
Die Zahl der Bergbegeisterten ist sicherlich gestiegen. Im Vergleich zu vor zwanzig Jahren achtet man mehr auf das Gesunde, und in die Berge zu gehen ist gesund! Die Luft ist sauber, die Räume sind riesig, das Essen ist echt; eine perfekte Umgebung, um Körper und Geist zu reinigen.
DIE LETZTE WINTERSAISON IST OHNE TOURISTEN UND MIT GESCHLOSSENEN HOTELS VORBEREITET: WELCHE GEFÜHLE HABEN SIE GEFÜHRT?
Es war ein surreales Erlebnis, das keiner von uns in Zukunft wiederholen möchte: Einerseits eine wirklich außergewöhnliche Wintersaison mit viel Schnee und traumhaften Landschaften; zum anderen die komplett geschlossenen Hotels und menschenleeren Skipisten. Natürlich hätten wir diese Landschaft gerne mit allen Schneeliebhabern geteilt, aber ich bin mir sicher, dass wir uns diesen Winter wiedersehen werden.
SICHERHEITSBESTIMMUNGEN SIND DEUTLICH EINE HERAUSFORDERUNG FÜR DEN TOURISMUS IM ALLGEMEINEN: WIE SICHER SIND DIE PUSTERNACHHOTELS AUS DIESER SICHT?
Es muss anerkannt werden, dass alle unsere Hotels außergewöhnlich waren und die Sicherheitsvorschriften perfekt eingehalten haben. Wir haben sehr spezifische Protokolle zu beachten und bis jetzt haben wir diesbezüglich keine Probleme festgestellt.
ERZÄHLEN SIE UNS EIN WENIG ÜBER IHRE STADT: WAS BIETET SAN CANDIDO IM WINTER UND WAS IM SOMMER?
Innichen kann das ganze Jahr über besichtigt werden. Herbst mit seinen warmen Farben und klaren Tagen; im Winter mit den Pisten ganz in der Nähe der Hotels und in Reichweite, der Weihnachtsmarkt und das Fest der Schneeskulpturen. Und dann der Sommer mit zahlreichen Wander- und Radwegen für die Sportlichen, und das alles in einem immer angenehmen Klima.
SPRECHEN WIR ÜBER DAS HOCHPUSTERFEST: WELCHE VERHÄLTNIS ZWISCHEN SAN CANDIDO UND DIESER VERANSTALTUNG?
Innichen und das Festival sind eng miteinander verbunden: Das Festival wurde hier vor mehr als zwanzig Jahren geboren und ist hier gewachsen. Darüber hinaus wird sie von Touristen und Mitbürgern sehr geschätzt und hat nun ihren festen Platz im Veranstaltungskalender: Wir freuen uns auf die nächste Ausgabe!
SIE SIND SEIT SEINER GEBURT MIT DER ORGANISATION DES FESTIVALS MITARBEITER: GIBT ES EINE EPISODE, AN DIE SIE SICH BESONDERS ERINNERN?
Eine Erinnerung, die mir besonders am Herzen liegt, ist die des ersten Chorumzuges hier in Innichen. Es war im Sommer 2003, und ich war einige Monate Direktor des Fremdenverkehrsvereins; Meine Rolle an diesem Samstagnachmittag bestand darin, auf der Bühne der Piazza del Magistrato zu stehen, um die etwa neunzig Chöre zu begrüßen, die die Parade mit dem Betreten des Platzes beendeten. Als ich sah, wie sich der Platz mit mehr als dreitausend Sängern aus der ganzen Welt füllte, fühlte ich eine unbeschreibliche Emotion; als sie alle zusammen sangen, im Hintergrund der Baranci, hatte ich richtig Gänsehaut. Selbst jetzt, wenn ich darüber nachdenke, bekomme ich Gänsehaut...
EINE PERSÖNLICHE FRAGE: WAS IST IHR LIEBLINGSGERICHT?
Es kann nur ein Tiroler Gericht sein: Pressknödel auf Sauerkrautsalat! Natürlich vor einer reichhaltigen Vorspeise unserer Wurstwaren mit viel Meerrettich und Gurken ...
UND SCHLIESSLICH EIN PROGNOSE: WIE WIRD DER SOMMER 2022 SEIN?
Das Festival findet statt: Ich bin sicher, dass wir diese Zeit bei entsprechender Aufmerksamkeit bald überwinden können. Und das Pustertal wird wieder voller Musik!